Wir schaffen uns eine
regional gewonnene, erneuerbare
und zukunftsfähige Wärmeversorgung
für unsere Gemeinde
… die eigenen Rohstoffe für die Wärmeversorgung nutzen zu können. Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, haben wir gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der EU nach möglichen Lösungen gesucht und sie in Form von hochisolierten Wärmenetzen gefunden. Diese Wärmenetze ermöglichen es uns, effizient Wärme an einem Standort zu erzeugen und kostengünstig auf möglichst viele Haushalte zu verteilen. So kann die Wärme mit wenig Aufwand an die bestehenden Heizungen mithilfe einer Übergabestation übergeben werden. Diese Station hat die praktische Größe eines Reisekoffers und findet in der Regel in jedem Haus einen Platz. Der Planungsprozess bis zur Genehmigungsplanung wird das Jahr 2023 in Anspruch nehmen. Den Bau von Heizhaus und Wärmenetz planen wir im Jahr 2024. Hierfür wollen wir alle zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten nutzen.
Wir wollen Strom und Wärme in unseren Orten zukünftig mit dem gewinnen, was uns in unseren Dörfern seit Jahrhunderten zur Verfügung steht und auch die nächsten 100 Jahre sicher und bezahlbar bleibt. Zu unseren Rohstoffen gehört neben dem Ostseewind auch reichlich Holz und Sonne.
Im März 2023 haben sich Mitglieder der Gemeindevertretung und des Amtes Klützer Winkel auf den Weg nach Dänemark gemacht. Anders als in Deutschland haben die Dänen Öl- und Gasheizungen schon seit 2013 verboten und setzen konsequent auf eigene, regionale Rohstoffe. Das Beispiel der Stadt Gram zeigte hier, dass es selbst im hohen Norden mit Hilfe eines intelligenten Energiemixes aus Sonne, Wind und Biomasse möglich ist, eine Gemeinde mit Wärme zu versorgen. Vor den Toren der Stadt wird mit Hilfe von solarthermischen Freilandanlagen, Power-to-Heat Anlagen und saisonalen Speichern in der kommunalen Wärmegesellschaft die Wärme für fast alle Häuser und Gewerbebetriebe des Ortes erzeugt. Ziel ist es, immer die Energieform zu nutzen, die gerade am günstigsten verfügbar ist. So wird beispielsweise auch „Überschussstrom“ aus Wind- und Solarkraftwerken genutzt und in Wärme umgewandelt, die sonst aus Gründen der Netzüberlastung abgestellt werden müssten.
Um die Energieversorgung wieder auf eigene, regionale Strukturen umzustellen, werden einige Investitionen notwendig sein. Nicht jedem Haushalt wird es gelingen, diese Investitionsbeträge in gleichem Maße aufzubringen, insbesondere Haushalte mit älteren Häusern. Aus diesem Grund wollen wir uns als Gemeinde um ein gerechtes System für eine Vielzahl von Bürgern bemühen. Mit Hilfe eines kommunalen Wärmenetzes soll klimaneutrale Wärme zentral erzeugt und über hochisolierte Rohrleitungen bis an die kommunalen Liegenschaften und privaten Häuser gebracht werden. Mit Hilfe kompakter Übergabestationen kann dann die Wärmeenergie in die angeschlossenen Häuser übertragen werden. Für Sie als Hauseigentümer bedeutet das, dass die Vor- und Rücklaufanschlüsse Ihrer jetzigen Heizung einfach an die kompakte Übergabestation angeschlossen werden. Weitere Maßnahmen an Ihrer Heizung sind in der Regel nicht, oder nur in geringem Umfang notwendig. Mit einer solchen, langfristig preisstabilen und sicheren Heizlösung wollen wir als Gemeinde unserer Verantwortung zur Daseinsvorsorge gerecht werden.
Studie zur Umsetzung der nachhaltigen und regionalen Wärme